Bōjutsu, japanische Stab- und Stockkampftechniken

Der Begriff Bōjutsu bezeichnet Kampftechniken unter Einsatz eines langen Holzstabs. Hierbei wird der grundlegende Umgang mit Langwaffen gelehrt, worauf das spätere Training mit Naginata (Schwertlanze) und Yari (Speer) aufbaut. In Kampfsituationen kam das Bojutsu natürlich auch zum Einsatz, wenn die Klinge am Schaft einer Naginata oder eines Yari abbrach und man sich mit dem übriggebliebenen Holzstab auf dem Schlachtfeld verteidigen musste. Ein besonderes Merkmal der Katori Shintō-ryū ist weiterhin, dass sie auch dem einfachen Landvolk und Händlern offenstand, die nur in den seltensten Fällen über ein Schwert verfügten. Daher war es nur natürlich, dass Kampftechniken mit einem (erschwinglichen) Holzstab gelehrt wurden um auch diesen Leuten eine effektive Selbstverteidigung zu ermöglichen. Der in der Shintō-ryū benutzte Holzstab (Bō) ist ca. 1,82m lang und hat einen Durchmesser von 3cm. Heutzutage hat sich jedoch eingebürgert, dass Anfänger einen leichteren Bō mit einem Durchmesser von 2 – 2,5 cm zum Training verwenden, um die Schultern zu entlasten, solange noch keine wirklich sauberen Techniken beherrscht werden. Die Shintō-ryū lehrt sowohl grundlegende als auch geheime Techniken zum Einsatz des Bō.

Bōjutsu Training in Berlin

Das Bōjutsu Training nimmt die zweite Hälfte des Trainingstages ein. Dabei wechseln wir aber Iai und Bōjutsu jeweils im Wochenrythmus ab(eine Woche also Kenjutsu und Iai, die andere Kenjutsu und Bō). Der Ablauf des Trainings ist ähnlich wie der im Kenjutsu Training. Man beginnt mit den grundlegenden Schlägen, geht zu den Stellungen über und dann trainiert man zusammen die Partnerübungen. Obwohl man in unserem Keikōjō schon relativ früh mit dem Bōjutsu beginnen kann, wird man jedoch meistens eine gewisse Zeit warten müssen bevor man das Bōjutsu erlernt. Am Anfang konzentriert man sich auf Kenjutsu und erst wenn man mit dem Schwert einigermaßen vertraut ist, geht man langsam zum Bō über.

Bōjutsu Techniken